Die gerade durch die Presse gerauschten 92% der Bundesbürger, die sich für den von-der-Leyen-Vorschlag für Internet-Zensur (die dort so natürlich nicht genannt wurde) ausgesprochen haben, kamen nicht unwesentlich durch Suggestiv-Fragen der in Auftrag gebenden „Deutschen Kinderhilfe“ zustande.
Der Verein „Mogis – Missbrauchsopfer gegen Internetsperren“ gab beim selben Umfrageinstitut (Infratest Dimap) eine Umfrage zum selben Thema, aber mit anders formulierten Fragen in Auftrag.
Schon wurden aus der Zustimmung von 92% für die Fragestellung „Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Sperrung von kinderpornographischen Seiten im Internet. Kritiker befürchten eine Zensur und bezweifeln die Wirksamkeit solcher Sperren. Befürworter betonen dagegen, dass solche Sperren eine sinnvolle und wirksame Maßnahme gegen die Verbreitung solcher Bilder sind. Wie sehen Sie das: Sind Sie für ein Gesetz zur Sperrung kinderpornographischer Seiten im Internet oder dagegen?“ nur noch 5% (Zustimmung zur Aussage „Der Zugang zu Internetseiten mit Kinderpornographie sollte durch eine Sperre erschwert werden, das reicht aus, auch wenn die Seiten selbst dann noch vorhanden und für jedermann erreichbar sind.“)
Waren in der ersten Umfrage über 90% für Netzsperren, ist es in der zweiten Umfrage genau umgekehrt.
Ein Sachbeitrag zur Debatte war die Umfrage der Deutschen Kinderhilfe somit nicht.
Quelle: ZEIT-Artikel vom 20.5.2009, 13:09 Uhr
Wer die Suggestion im Titel findet, darf sie behalten.